Grußwort des Teams

Wie kann etwas gewahrt werden, das noch nicht ist? Dieser zugegebenermaßen etwas paradoxen, aber gerade deshalb faszinierenden Frage haben wir uns in den vergangenen Monaten in vielen inspirierenden Gesprächen genähert, um daraus das Konzept des nächsten Kongresses zu entwickeln. Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen die hierbei entstandenen Gedanken und Überlegungen vorstellen.

In den Gesprächen der vergangenen Monate entwickelte sich unser dialogischer Austausch von den gegenwärtigen Herausforderungen von Familienunternehmen hin zu einer familienunternehmenstypischen Suche nach Orientierung zwischen Tradition und Zukunft. Dabei ist deutlich geworden, dass die Auseinandersetzung mit Zukunft in Familienunternehmen selbst Tradition hat – oder Tradition ist! Gleichzeitig fordern die Auswirkungen der Vierten Industriellen Revolution von Familienunternehmen immer häufiger revolutionäre Entwicklungen, wo zuvor vielfach eher aus der Tradition wachsende sanfte Evolution gefragt war. Die Herausforderungen beschränken sich in dieser sich wandelnden und vernetzten Gesellschaft und Ökonomie nicht mehr, wie bislang, zumeist auf Fragen von Skalierung und Effizienz. Vielmehr hängt die Sicherung der Zukunft auch von Faktoren wie den digitalen Strukturen, der Vernetzung unterschiedlicher fachlicher Ausrichtungen und Kompetenzen, Ressourcenschonung, neuen Führungstypen, Organisationsstrukturen und -kulturen ab. Doch wie setzen wir uns mit diesen Dynamiken angemessen auseinander?

Auf der Suche nach Antworten sind wir in guter akademischer Tradition vor allem erst einmal auf Fragen gestoßen: Woran denken Sie, wenn Sie an Ihre persönliche Zukunft und an die des Unternehmens denken?

Welche familiären Traditionen und Werte begleiten Sie in Ihren unternehmerischen Entscheidungen?
Wie gehen Sie mit Ihrer Herkunft um? Bei der Auseinandersetzung mit diesen und ähnlichen Fragen soll und muss das Kunststück vollbracht werden, die gute Balance zwischen Offenheit für Zukunft und Veränderungen einerseits und Wertschätzung für Vollbrachtes als Fundament der gemeinsamen Wertebasis andererseits zu wahren – oder nachjustierend wieder herzustellen.

Aus den oben genannten Fragen ist ein Konzept entstanden, das sich den dahinterliegenden unternehmerischen, gesellschaftlichen und familiären Themen nähert und durch die Auseinandersetzung mit der Synopse der Perspektiven von „neu“ und „alt“, „disruptiv“ und „bewährt“, inspirieren soll. Vor diesem Hintergrund wird eingangs ein Impuls der Zukunftsthemen den Blick nach vorne richten, bevor wir im Mittelteil die emotionale Resonanz darauf untersuchen. Ab- schließend wird das unternehmerische Handeln im Vordergrund stehen.

Bei der Auseinandersetzung mit der Unsicherheit von Zukunft ist uns deutlich geworden, dass Neues immer stark von Austausch, Vernetzung und gemeinsamer Orientierung geprägt ist. Diesem Gedanken folgend, wollen wir mit Ihnen ins Nachdenken kommen, um gemeinsam „zurück in die Zukunft“ zu gehen. Mit den drei Schwerpunkten des Kongresses möchten wir mit Ihnen so vom 17. bis 18. Februar 2017 einen energie- geladenen, interaktiven und vernetzenden Raum entstehen lassen.

Wir freuen uns sehr, Sie an der Universität Witten/ Herdecke in eben diesem Raum herzlich begrüßen zu dürfen. 

Julian Grah, Bartholomäus Peisl, Zina Jacob, Jan Conrad